Wer ist
der CloudCatcher?

Mathe und Kunst waren meine Lieblingsfächer und meine Leistungskurse in der Oberstufe. Die meisten fanden das sonderbar – das passt doch nicht zusammen!? Für mich war es hingegen einfach logisch: Struktur und Kreativität. Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau und parallel ein Studium der Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Ostfríesland gemacht.

Offensichtlich war man sehr zufrieden mit meiner Arbeit, denn ich bekam direkt einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei dieser Reederei. Kurz nach dem Studium durfte ich eine neue Abteilung aufbauen, was eine große Herausforderung war, da ich noch nicht viel Erfahrung hatte. Aber es war erfolgreich.

Insgesamt habe ich über 25 Jahre in der Schifffahrt gearbeitet, davon rund 13 Jahre als Befrachter und 12 Jahre als Projektleiterin für Offshore-Schiffe. Schifffahrt wird nie langweilig: jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Überraschungen. Das Einzige, das sicher ist in der Schifffahrt, ist, dass alles unsicher ist. Man muss stets flexibel bleiben. Auch hier sind Struktur und Kreativität der Schlüssel. Man kann seine Kunden nur mit kreativen Lösungen zufriedenstellen, die deren Erwartungen erfüllen und natürlich Kosten sparen.

Die Offshore-Abteilung war ein großer Schritt. Meine Verantwortung umfasste das ganze Paket: von Sales und dem Ausarbeiten von Konzepten, dem Aushandeln und Abschließen von Verträgen bis zur Planung, der (technischen) Realisierung und Administration. Struktur und Kreativität bis zum Äußersten – mit viel Freude und Leidenschaft. Innerhalb meiner Familie bin ich auch noch verbunden mit einem Handelsbetrieb, was mir Einsichten gibt in eine völlig andere Art von Geschäft.

Leider ging ich im Laufe der Jahre einen Schritt zu weit. Keine Herausforderung war zu groß und kein Projekt zu schwierig. Meine Arbeit nahm immer mehr Zeit in Anspruch, wodurch mein ‚innerliches Auto‘ stets schneller wurde. Die Bremsen brauchte ich nicht und auch keine Hilfe. Den steilen Abhang sah ich nicht kommen und realisierte erst auf halbem Weg ins Tal, dass die Welt vorbeiflog, ich immer schneller wurde und die Bremsen nicht mehr funktionierten. Das ist natürlich bildlich beschrieben, aber genauso fühlte es sich an. Obwohl meine Batterien komplett leer waren, machte ich weiter. Zum Glück bin ich damals zu einem großartigen Coach gekommen. Während unserer ersten Session sprach sie aus, was ich bisher ignoriert hatte: es ging nicht mehr.

Aber in so einem Overdrive kann man nicht einfach mal so anhalten. Nach Absprache mit meinem Arbeitgeber habe ich Schritt für Schritt meine Arbeit reduziert, bis ich vollständig krankgeschrieben war. Nur konnte ich auch zu Hause nicht stillsitzen. Aufräumen, Saubermachen, Sport treiben: ich musste die ganze Zeit beschäftigt bleiben. Ganz langsam gelang es mir schließlich, doch mal zehn Minuten mit einem Kaffee auf dem Sofa sitzen zu bleiben.

Insgesamt war ich ungefähr ein Jahr krankgeschrieben. In dieser Zeit habe ich mich selbst, mit Hilfe meines Coaches, viel besser kennengelernt. Vor allem die unbewussten Automatismen, die mein Verhalten steuerten. Dort lernte ich auch Voice Dialogue kennen, eine wundervolle Methode fürs Coaching, aber auch eine Haltung zum Leben, die mir hilft, meine Balance stets wiederzufinden und bewusste Entscheidungen treffen zu können, statt auf Autopilot durchs Leben zu gehen.

Mein großes Interesse für fast alles ist meine Triebfeder, um immer wieder neue Dinge auszuprobieren und zu lernen. Während meines eigenen Coachingsprozesses habe ich alle Fachbücher über Coaching und Therapie gelesen, die ich finden konnte.

Die Entscheidung für die Ausbildung zum Coach ergab sich daraus auf fast natürliche Weise. Während der Ausbildung stellte ich fest, dass mir das Begleiten von Menschen viel Freude bereitet.

Aber einen Job kündigen in einem Unternehmen, bei dem ich 16 Jahre mit Leidenschaft gearbeitet habe… puh, das ist eine schwierige Entscheidung. Veränderungen sind sowieso schwierig. Das hielt mich monatelang beschäftigt, bevor ich den Schritt gewagt habe. Und jetzt liest du gerade hier meine Website… ist das nicht großartig!? : -)